Die Digitalisierung im Gesundheitswesen durch IoMT und medizinische Apps revolutioniert Diagnose und Therapie. Echtzeitüberwachung und personalisierte Behandlung bieten Chancen, doch entstehen auch neue Cybersecurity-Risiken, die die Sicherheit von Patienten und Einrichtungen gefährden können.
Die Vorteile des IoMT liegen auf der Hand: Vernetzte Geräte ermöglichen eine kontinuierliche Überwachung von Patientendaten und bieten die Möglichkeit der Ferndiagnose und -behandlung. So können Patienten früher aus der Klinik entlassen werden und profitieren gleichzeitig von einer verbesserten Lebensqualität durch engmaschige Betreuung – ein entscheidender Faktor, besonders für Menschen mit chronischen Erkrankungen. Durch die Analyse gesammelter Gesundheitsdaten in Echtzeit kann schneller und präziser auf gesundheitliche Veränderungen reagiert werden, was in Notfällen Leben retten kann.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass die Datenbasis für Diagnosen und Behandlungspläne immer präziser wird. Vernetzte Geräte tragen dazu bei, personalisierte Behandlungspläne zu erstellen und Krankheitsverläufe besser zu verstehen, was die Qualität der medizinischen Versorgung enorm steigern kann.
Doch die zunehmende Vernetzung bringt auch Risiken mit sich. Cyberangriffe auf medizinische Geräte und Systeme sind keine Seltenheit und können gravierende Folgen haben: von der Manipulation sensibler Patientendaten bis hin zu direkten Gefährdungen der Patientensicherheit. Die Vorstellung, dass ein Angreifer beispielsweise eine Insulinpumpe oder eine Infusionspumpe manipulieren könnte, zeigt, wie ernst die Bedrohung ist – eine fehlerhafte Medikamentendosierung könnte verheerende Konsequenzen haben.
Hinzu kommt, dass vernetzte IoMT-Geräte oft als Einfallstore für Cyberangriffe auf das gesamte Gesundheitssystem dienen können. Ein Einfallstor ist eine Sicherheitslücke oder Schwachstelle im System, die von Angreifern genutzt werden kann, um unbefugt Zugriff zu erlangen und Schaden anrichten zu können. Im Vergleich zu großen medizinischen Systemen weisen viele IoMT-Geräte oft geringere Sicherheitsstandards auf, was sie zu einem attraktiven Ziel für Cyberkriminelle macht.
IoMT hat das Potenzial, das Gesundheitswesen zu revolutionieren. Umso wichtiger ist es, die Cybersecurity-Risiken ernst zu nehmen und eine sichere Basis für die vernetzte Zukunft der Medizin zu schaffen. Hersteller, Gesundheitseinrichtungen und Regulierungsbehörden müssen eng zusammenarbeiten, um robuste Sicherheitsvorkehrungen zu entwickeln. Dazu gehören regelmäßige Updates und Patches für bestehende IoMT-Geräte sowie eine eingehende Sicherheitsanalyse bei der Entwicklung neuer Geräte. Softwareupdates sollten stets über sichere Verfahren ablaufen, um das Risiko von Angriffen zu minimieren.
Es ist klar, dass die Balance zwischen Innovation und Sicherheit im IoMT-Bereich nur durch eine umfassende, fortlaufende Risikobewertung und Zusammenarbeit aller Beteiligten gewährleistet werden kann.