Laserkraniotom für Wachoperationen zur tiefen Hirnstimulation
Am Fraunhofer ILT Messestand auf dem MedtecLIVE Healthtech Pavilion wird der STELLA-Demonstrator vorgestellt. Ein neues robotergestütztes und optisch präzise überwachtes Laserverfahren des Fraunhofer ILT das schonende, vibrationsfreie und nahezu geräuschlose Kraniotomien im Wachzustand ermöglicht.
Neurochirurgische Eingriffe an motorischen, kognitiven oder sensorischen Hirnregionen werden teilweise bei vollem Bewusstsein durchgeführt. Die Patientinnen und Patienten können dabei den Anweisungen des Ärzteteams folgen. Eine Hürde bei solchen Operationen am wachen Patienten ist die mechanische Öffnung des Schädels durch Sägen oder Fräsen. Sie wird von den Operierten als stark traumatisierend empfunden. Das Fraunhofer-Institut für Lasertechnik ILT in Aachen entwickelt ein neuartiges Verfahren, das den Schädel nahezu lautlos und schonend mit Laserpulsen öffnet. In einem digital gesteuerten und sensorisch überwachten Prozess tragen die etwa 100 Nanosekunden kurzen Pulse das Knochengewebe in winzigen Portionen ab, ohne es zu erhitzen. Das Verfahren hinterlässt saubere, farblich unveränderte Schnittkanten, an denen der Knochen nach der Operation schnell wieder zusammenwächst. Damit der Laser den Schädel öffnet, ohne das darunter liegende Gewebe zu treffen, wird ihm ein Messstrahl der optischen Kohärenztomographie (OCT) überlagert. Dank dieser Inline-Sensorik haben die Chirurgen genau im Blick, wie der Abtrag des Knochengewebes voranschreitet - bis sie den lautlos gelösten, kreisrunden Knochendeckel entfernen und mit dem eigentlichen Eingriff am Gehirn beginnen können.