Fünf Antworten zum Anodisieren von Titan, Tantal, Niob und Zirkon: Festigkeit und Härte, Reibbeiwert, Kaltverschweißen und Unterschiede zwischen Anodurit® C und Anodurit® S.
Das Anodisieren kann zu verbesserten Wöhlerkurven bei Dauerschwingversuchen führen. Allerdings sind Veränderungen in der Festigkeit nicht direkt messbar.
Die Grundhärte des Titans bleibt unverändert. Jedoch wird die Oberflächenhärte gegenüber flach aufliegenden Bauteilen erhöht.
Es sind uns keine tribologischen Studien zu und mit Titan bekannt, die sich mit der Veränderung des Reibbeiwerts nach einer anodischen Oxidation befassen. Das Reiben zweier Stangen mit und ohne Anodisation ist ein Beispiel auf der MedtecLIVE, wo jede Person unmittelbar die Veränderung spüren kann – sei es Kratzen (des frischen Oxids) oder Gleiten (anodisiert).
Titan bildet an Luft spontan einen Oxidfilm. Dieser lässt sich problemlos durch Bewegung lösen, wodurch ein feines Oxidpulver entsteht. Bewegung, beispielsweise durch Verschrauben oder Vibration, führt dazu.
Grundsätzlich entsteht die keramische, geschlossene Schicht an der Oberfläche durch Anlegen einer Spannung. Bereits 5 VDC reichen aus. Bei der ersten Schraube handelt es sich um die Originalversion ohne Anodisation. Wird die angelegte Spannung erhöht – über 160 VDC – entsteht Anodurit® S. Die Oberfläche wird dabei wie rechts in den Makro-Aufnahmen dargestellt, und das ohne Sandstrahlen.