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Start-Up Serie: Klein, aber oho – Additive Fertigung von Mikrobauteilen bei MetShape

Im Zentrum für Präzisionstechnik (ZPT) in Pforzheim findet man das innovative Start-Up Unternehmen MetShape GmbH, das sich auf die sinterbasierte additive Fertigung von hochpräzisen Klein- und Mikroteilen aus Metall spezialisiert hat.

Unter der Leitung des geschäftsführenden Gesellschafters Dr. Andreas Baum bietet MetShape umfassende Dienstleistungen im Bereich 3D-Druck an – von der Prototypen- bis zur Serienfertigung sowie ergänzende Sinter- und Finishing-Services. Das Unternehmen versteht sich nicht nur als Dienstleister, sondern auch als Partner für Anwendungsentwicklung sowie Forschung und Entwicklung.

Hochpräzise Komponenten für die Medizintechnik

Besonders im Bereich der Medizintechnik zeigt MetShape seine Stärke. Das Unternehmen fertigt metallische Komponenten, die in medizinischen Geräten und Implantaten verwendet werden können. Die sogenannte Lithography-based Metal Manufacturing (LMM) Technologie ermöglicht es, kleinste Strukturen mit höchster Präzision und Oberflächenqualität zu produzieren, so können Komplikationen minimiert und die Patientensicherheit erhöht werden. Diese Technologie wurde in Zusammenarbeit mit der Hochschule Pforzheim entwickelt und führte zur Gründung von MetShape im Jahr 2019. 

Ein Beispiel für den Einsatz der LMM-Technologie ist die Herstellung präziser chirurgischer Instrumente und Implantatkomponenten. Eine kürzlich durchgeführte Studie der Hochschule Pforzheim bestätigte die Verträglichkeit der von MetShape verwendeten Materialien für medizinische Anwendungen, was ihre Eignung für den Einsatz in der Medizintechnik unterstreicht. Der Gründer erklärt: „Die Herstellung sehr kleiner und komplexer Bauteile ohne Stützstrukturen führt zu einer verbesserten Oberflächenqualität und reduzierten Nachbearbeitungskosten. Die Flexibilität in der Materialwahl und Prozessanpassung sowie die völlige Designfreiheit setzen MetShape so von anderen Fertigungsmethoden wie CNC und Metallspritzguss ab.“ Besonders beeindruckend ist die Möglichkeit, komplexe innere Strukturen wie gebogene Kühlkanäle zu drucken, was mit herkömmlichen Methoden nicht realisierbar wäre.

Mikrobauteile im Größenvergleich © MetShape GmbH

Ein starkes Netzwerk und zukunftsweisende Partnerschaften

MetShape ist eng in ein Ökosystem eingebunden, das aus Partnern und Netzwerken in der additiven Fertigung und Medizintechnik besteht. Zusammenarbeit mit Maschinenbauunternehmen, Materialanbietern, Forschungseinrichtungen und Förderorganisationen ist ein wesentlicher Bestandteil der Unternehmensstrategie. Partnerschaften mit Entwicklungspartnern ermöglichen es MetShape, kontinuierlich ihre Prozesse und Produkte zu verbessern.

Förderprogramme und Investoren spielen eine entscheidende Rolle in der Unternehmensentwicklung von MetShape. „Sie ermöglichen es, in Forschung und Entwicklung zu investieren, neue Technologien zu entwickeln und zu optimieren sowie die Produktionskapazitäten auszubauen. Dadurch konnten wir unsere Technologien schneller zur Marktreife bringen und unser Team erweitern“, sagt Baum.

Eine Erfolgsgeschichte aus Pforzheim

Die Idee zu MetShape entstand aus der Erkenntnis, dass die LMM-Technologie eine Marktlücke für hochpräzise metallische Kleinteile schließen könnte, die mit traditionellen Methoden schwer und kostspielig herzustellen sind. Seit der Gründung hat MetShape viel erreicht, darunter die Mitentwicklung und Markteinführung der LMM-Technologie, erfolgreiche Projekte in verschiedenen Branchen und die Erweiterung der Produktionskapazitäten. „Einer der herausragenden Erfolge war auch der Versand der ersten Teile zur Internationalen Raumstation (ISS) im Jahr 2023“, so Baum.

Mit High-Tech in die Zukunft

MetShape plant, seine Technologieplattform weiter auszubauen und neue Anwendungsbereiche zu erschließen. Die internationale Expansion und der Aufbau weiterer Partnerschaften in der Medizintechnik und anderen Industrien stehen ebenfalls auf der Agenda. Zudem soll das Portfolio um zusätzliche additive Fertigungstechnologien erweitert werden, um Kunden noch mehr Flexibilität und Möglichkeiten zu bieten.

Ein besonderes Ziel ist es, als "Thought Leader" im Bereich der additiven Fertigung von Mikro-Metallteilen zu agieren. MetShape möchte wertvollen Input weitergeben und durch gezielten Content Wissen vermitteln, um den Austausch innerhalb der Branche zu fördern.

In den kommenden Monaten sollen sowohl die Produktionskapazitäten weiter erhöht als auch zusätzliche Kundenprojekte im Bereich der Medizintechnik und anderen High-Tech-Branchen umgesetzt werden. Dabei bleibt der klare Fokus auf Qualität und Innovation.