Produkt MedtecLIVE 2024

Umweltfreundliche Antihaftbeschichtung ersetzt PFAS

PFAS werden in Medizinprodukten zur Beschichtung eingesetzt. Aufgrund bekannter Risiken plant die EU ein universelles Verbot für deren Herstellung und Verwendung. Das Fraunhofer IFAM hat nun mit der PLASLON®-Technologie eine PFAS-freie Antihaftbeschichtung entwickelt, die sofort einsetzbar ist.

Unternehmen, die per- und polyfluorierte Chemikalien (PFAS) verwenden, werden durch ein Verbot vor größere Herausforderungen gestellt. Um Prozesse und Produktion aufrechtzuerhalten, müssen alternative Lösungen gefunden werden. Die Plasmatechnik kann hierbei Abhilfe schaffen.  Die Forscherinnen und Forscher am Fraunhofer IFAM haben mit ihrer Beschichtung eine PFAS-freie Alternative mit Antihafteigenschaften entwickelt. Sie sind frei von Fluor und Additiven und lassen sich auf nahezu allen Werkstoffen aufbringen. Einige der Schichten eignen sich aufgrund ihres Eigenschaftsprofils besonders gut als PFAS-freie Antihaftbeschichtung, Gleitbeschichtung und hydrophobe Ausrüstung.

Die mittels Plasmatechnik hergestellte Beschichtung ist als Gradientenschicht ausgeführt, um einerseits Haftung zum Produktkörper zu ermöglichen und andererseits Antihafteigenschaften auszuprägen. Aufgrund ihrer Haftung und Härte ist die Schicht auch für Emaille, Glas, Steinzeug und Porzellan geeignet. Gerade Produkte aus diesen Werkstoffen sind sehr kratzfest, aber weisen eine schlechte Antihaftwirkung auf.

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Instituts verfügen über das notwendige Know-how entsprechender Fertigungsprozesse, um Produkte in großen Stückzahlen wirtschaftlich veredeln zu können. Je nach Anwendung erarbeiten sie unterschiedliche Konzepte, wie XXL-Anlagen oder Durchlaufanlagen. Verbunden mit einem geringen Energieverbrauch bei der Herstellung, einer ungehemmten Wärmeübertragung beim Gebrauch und einer langen Lebensdauer ist die Beschichtung nachhaltig und richtungsweisend.


PFAS: Schon gelesen?

Wir wollten von Frauke Averbeck, Expertin bei der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, wissen, was Verbände und Unternehmen jetzt tun können.
Das komplette Interview finden Sie hier.